Was sind Mykorrhiza-Pilze und was ist ihr Nutzen?

Was sind Mykorrhiza-Pilze und was ist ihr Nutzen?

Mykorrhiza ist eine Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen, die bereits seit 460 Millionen Jahren existiert und für die Pflanzen zahlreiche Vorteile bietet. Die Pilze gehen eine Verbindung mit dem Feinwurzelsystem der Pflanzen ein und versorgen sie mit wichtigen Nährstoffen und Wasser, insbesondere in Stresssituationen wie Hitze. Im Gegenzug erhalten die Pilze von den Pflanzen durch Photosynthese produzierten Zucker. Diese Symbiose macht die Pflanzen resistenter gegen Krankheiten, Trockenheit und Frost.

Rund 90 Prozent aller Landpflanzen sollen in der Lage sein, eine Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen einzugehen. Diese Partnerschaft bietet nicht nur Vorteile für die Pflanzen, sondern auch für den Boden. Das Mycel der Pilze bildet ein Netzwerk, das organische und anorganische Bodenpartikel zusammenhält und so den Boden stabiler und weniger anfällig für Erosion macht. Zudem verbessern die Pilze die Speicherkapazität des Bodens für Wasser und Nährstoffe.

Mykorrhiza in der Landwirtschaft

In der biologischen Landwirtschaft spielen Mykorrhiza-Pilze bereits eine wichtige Rolle. Sie helfen den Pflanzen insbesondere bei der Aufnahme von Phosphor, einem essentiellen Nährstoff, dessen natürliche Vorkommen sich dem Ende zuneigen. Die Pilze sind in der Lage, Phosphorverbindungen aus dem Boden und sogar aus Gestein zu lösen und den Pflanzen verfügbar zu machen. Dies ist besonders wichtig, da geschätzt wird, dass 80 Prozent des natürlich im Boden vorkommenden Phosphors von den Pflanzen nicht genutzt werden können.

Die Kombination von Mykorrhiza-Pilzen mit Huminsäuren, die den Humusgehalt im Boden erhöhen, wird als besonders effektiv beschrieben. Huminsäuren tragen dazu bei, das natürliche Bodenleben zu stärken und wichtige Nährstoffe wie Phosphor pflanzenverfügbar zu halten. Dies führt zu gesünderen Pflanzen, höheren Ernteerträgen und einem reduzierten Bedarf an Wasser und Düngemitteln. Langfristig können Landwirte dadurch Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen.

Mykorrhiza-Impfung

Obwohl die Mykorrhiza-Impfung von Ackerböden im Biolandbau bereits weit verbreitet ist, betont der Artikel, dass noch viel Forschung notwendig ist, um die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Pflanzen und Pilzarten vollständig zu verstehen und optimal nutzen zu können. Rund 95 Prozent der Pilzarten sind noch nicht ausreichend erforscht. Die Kombination aus einer intakten Humusschicht und der Kultur von Mykorrhiza-Pilzen könnte jedoch eine der Lösungen für eine nachhaltige Bodenkultur im 21. Jahrhundert darstellen.

Zusammenfassend spielen Mykorrhiza-Pilzen eine zentrale Rolle bei der Nährstoffversorgung der Pflanzen, erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegen Stressfaktoren und tragen zur Stabilität und Fruchtbarkeit des Bodens bei. In Kombination mit Huminsäuren bieten sie eine nachhaltige Lösung zur Sicherung der Ernteerträge und zum Schutz der natürlichen Ressourcen. Die Forschung in diesem Bereich ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen, und es bedarf weiterer Anstrengungen, um das volle Potenzial dieser faszinierenden Symbiose ausschöpfen zu können.

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